Mit der Sozialpartnerempfehlung legen Gewerkschaft GPA und IG Kultur erstmals gemeinsame Empfehlungen zur Entlohnung von Kulturarbeit und Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen vor. Angesichts der herrschenden Rahmenbedingungen in der Förderpraxis scheint deren Umsetzung vielen utopisch. Am 22. Februar laden wir gemeinsam mit der GPA zu InfoSession und Austausch, wie wir diesem Ziel einen Schritt näher und von der Utopie zur umsetzbaren Praxis kommen können – ohne Kahlschlag im kulturellen Angebot.


Mit der Sozialpartnerempfehlung gibt es nun erstmals von Gewerkschaft und Interessenvertretung gemeinsam herausgegebene Empfehlungen zur Entlohnung von Kulturarbeiter*innen und Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen in der freien Kulturarbeit.
 
Wer selbst im Feld aktiv ist, weiß jedoch um die prekären Realitäten in der Praxis. Für die meisten ist die Umsetzung der Empfehlungen mangels verlässlicher Rahmenbedingungen Zukunftsmusik. Entlohnung nach Fair Pay? Entlohnung nach Fair Pay mit jährlicher Indexanpassung? Automatische Gehaltsvorrückungen alle zwei Jahre? Gar etwa Zuschläge für Mehr- und Überstunden? In der Praxis setzen die Probleme teils viel basaler an, oft schon darin, Tätigkeiten überhaupt entlohnen zu können. Und dennoch: Was für 98% der Arbeitnehmenden in Österreich selbstverständlich ist, muss auch Ziel für die Kulturarbeit sein: sich auf garantierte Mindeststandards im Arbeitsleben verlassen zu können.
 
Die Gretchenfrage ist: Wie schaffen wir das, ohne einen Kahlschlag im kulturellen Angebot zu riskieren, bei dem die Hälfte der Kulturvereine zusperren muss, weil sie die Gehaltsempfehlungen schlicht nicht umsetzen kann, weil sie angesichts notorisch unterdotierter Kulturbudgets zu geringe oder keine öffentlichen Zuschüsse erhalten, weil sie ihr Tun nicht nur nach der kommerziellen Verwertbarkeit ausrichten wollen?
 
Gemeinsam mit GPA-Experten Christoph Zeiselberger wollen wir diese Fragen offen ansprechen und in zwei Themenblöcken mit euch diskutieren:

  1. Praxisbezogene Vereinsebene:
    Welche Empfehlungen und Zielsetzungen enthält die Sozialpartnerempfehlung?
    Welche Schritte können im Sinne der Empfehlung gesetzt werden, auch wenn die finanziellen Mittel (noch) nicht reichen?
     
  2. Politisch-strategische Ebene:
    Welche Erfahrungen wurden in anderen Bereichen mit (teils) vergleichbaren Ausgangsbedingungen gemacht, die für die freie Kulturarbeit relevant sind?
    Welche möglichen Strategien lassen sich daraus ableiten?

Die Info- und AustauschSession findet am Donnerstag, 22. Februar von 10.00 – 12.00 Uhr statt. 
 

Praktische Infos: 

Die InfoSession findet online per „Zoom“ statt.
Den Link zur Teilnahme erhaltet ihr gemeinsam mit eurer Anmeldebestätigung.

Anmeldung: Bitte um Anmeldung per E-Mail an: office@igkultur.at bis 20. Februar.
 
Die InfoSession richtet sich an Mitglieder der IG Kultur Österreich, die als Arbeitgebende in der freien Kulturarbeit tätig sind. Teilnahme selbstverständlich kostenlos.


Christoph Zeiselberger ist Wirtschaftsbereichssekretär in der Abteilung Interessenvertretung (Kollektivvertragsabteilung) in der Gewerkschaft GPA. Er ist für den WB 16 Forschung/Bildung/Kultur/Organisationen & WB 17 Soziales/Gesundheit/Kinder- und Jugendhilfe zuständig und verhandelt jährlich 16 Kollektivverträge.

Moderation: Yvonne Gimpel, Geschäftsführerin der IG Kultur Österreich. 

Kategorien: Aktivitäten